Förderbereiche

Alpfor «Engadinerschafe»

Auf der Passhöhe der Furka-Strasse auf 2450 m Höhe befindet sich die neue Alpine Forschungs- und Ausbildungsstation Furka «ALPFOR». Geleitet wird die Station von Erika Hiltbrunner und Christian Körner. Alpfor setzt das Umwelt- und Wissenschaftsprojekt «mit Engadinerschafen gegen die Verbuschung der Grünerlen» im Urserental um.

Förderlaufzeit 2019 – 2021
Förderbereich Wissenschaft, Umwelt
Fördersumme CHF 150'000
Kontakt www.daetwyler-stiftung.ch
Förderpartner www.alpfor.ch


Alpfor als Förderpartner

Das Projekt entstand auf Initiative des Botanischen Instituts der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee und der Korporation Ursern. Der Furkapass ist mit dem Übergang von fetten Alpweiden zum ewigen Schnee ein Hotspot der alpinen Biodiversität.
Mit dem Ziel ein möglichst umfassendes Inventar der Vielfalt der Arten im alpinen Lebensraum zu erfassen, wurden etliche und bisher unbekannte Arten entdeckt. Dies ist ein starkes Motiv, diese letzte grosse Urlandschaft Europas zu schützen und wissenschaftlich im Auge zu behalten.
Gleichzeitig wird seit zehn Jahren Forschung im Grünerlengebüsch betrieben.
Es ist der Stiftung ein Anliegen die Artenvielfalt zu fördern und nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu finden, von welchen die nächsten Generationen ebenfalls profitieren können.

Herausforderungen und Ziele

Der gesamte Alpenbogen ist von der explosionsartigen Ausbreitung und Verbuschung der einheimischen Grünerle betroffen. Dort wo ehemalige Bergmatten waren, die nicht mehr bewirtschaftet werden, dringt die Grünerle vor. Dieser Busch schützt nicht vor Lawinen, verbraucht mehr Wasser, verdrängt bunte, artenreiche Matten und erschwert eine Wiederbewaldung. Der natürliche Lebensraum der Grünerle sind Bachgräben und Lawinenstriche.

Nutzen für den Kanton Uri

Das Projekt ist eine grosse Chance, im Urserental für die nächsten Generationen die Nutzungsoptionen Weideland oder Wald wiederherzustellen und die monotone Verbuschung zu verhindern.
Dabei soll die gesamte Wertschöpfungskette bis zum Fleischhandel mit dem Lammfleisch aufgebaut werden, damit dieses Projekt ab 2021 selbsttragend ist. Das Urserental ist somit ein Pilotprojekt – das wissenschaftlich abgestützte Konzept kann von anderen betroffenen Alpgebieten übernommen werden. Bereits haben weitere Bergregionen Interesse an diesem Projekt bekundet.

Wirkung nach zwei Jahren

Die Engadinerschafe sind eine alte Tierrasse und werden von ProSpecieRara gefördert. Sie fressen im Frühling am liebsten die Rinde der Grünerle und bringen diese so zum Absterben.
Innerhalb eines Jahres wurden rund 30 Hektaren verbuschtes Land von 300 Engadiner Schafen beweidet.